Mi, 11. Aug 2010
ALICE COOPER
1948 als Vincent Damon Furnier in Detroit / Michigan als Sohn eines evangelischen Priesters geboren, begann er früh seine musikalische Laufbahn in den frühen 1960er in der Band „The Earwigs“, danach mit den „Spiders“, die auch als „The Nazz“ auftraten, die immerhin zu lokalen Berühmtheiten avancieren. 1966 schließlich wurde die Band „Alice Cooper“ gegründet, deren Namen er später auch rechtlich zu seinem eigenen macht.
Sie ziehen nach Kalifornien und auf Frank Zappa’s Label erscheint das erste Album „Pretties For You“ (1969). Nach einer weiteren Veröffentlichung und nicht gerade berauschendem Erfolg gehen sie wieder zurück nach Michigan wo sie Bob Ezrin (Kiss, Pink Floyd, Peter Gabriel u.a.) auf der Bühne sieht. Sie nehmen „Love It To Death“ 1971 auf, bei dem sie härter und kompromissloser zugange sind und endlich stellt sich mit „I’m Eighteen“ der gewünschte Chart-Erfolg ein.
Vom ersten Soloalbum Welcome To My Nightmare (1969) bis zu den Veröffentlichungen The Last Temptation (1994) und Brutal Planet (2000) waren Konzeptalben immer eine besondere Spezialität von Alice Cooper. Auf seiner letzten Scheibe erzählt er die Geschichte eines Massenmörders, der sich selbst als größtes Raubtier aller Insekten sieht, sein Beutetier einfängt, es tötet, dann seine acht Opfer in Seide einwickelt und von jedem ein Bein abtrennt. Ein Netz aus Intrigen, umspannt von seriösem Hardrock.
Nach seinem 25. Studioalbum „Along Came a Spider“ im Jahr 2008 gestand Alice Cooper, dass er noch immer hoch motiviert ist, auf Tournee zu gehen und weitere Alben zu produzieren. Außerdem nimmt er sich die Zeit für Sideprojekte á la Cooperstown (sein Restaurant/Sportbar in Phoenix), für sein Buch Alice Cooper: Golf Monster und seine nächtliche Radioshow Nights With Alice Cooper, die weltweit über mehr als 100 Radiostationen ausgestrahlt wird.
„Wenn nichts dagegen spricht, warum nicht”, zuckt er mit den Schultern. „Es ist das, was ich liebe. Und niemand konzentriert sich so stark wie wir auf die Show, musikalisch und visuell. Ich bin froh, ein elder statesman zu sein, und gesund obendrein. Ich blicke hinüber zu Freunden wie Ozzy, Iggy und Steven Tyler als ebenfalls Überlebende. Wir sind Fleischfresser, keine Dinosaurier. Wir fressen jede Band, die sich uns in den Weg stellt.“
Seit Alice Cooper aktiv ist, hat er den Rock´n`Roll beeinflusst. Es gibt neben Platinalben, Hits wie „I’m Eighteen“, „School’s Out“, „No More Mr.Nice Guy“, „Poison“, „Welcome To My Nightmare“, „Billion Dollar Babies“, ausverkauften Tourneen und unzähligen Auszeichnungen nur wenig, was er in seiner einzigartigen Karriere nicht erreicht hat.
Die Bühne ist aber sicherlich das eigentliche Element des Pfarrersohns aus Detroit, der mit künstlichem Blut, Live-Enthauptungen, Monstern, Riesenspinnen und weiteren groß inszenierten Schockeffekten die Zuseher schaudern lässt.
Die Aufführung seines „Theater des Todes“ 2010 findet am 11. August in der Wiener Arena open air statt.