Fr, 1. Okt 2010

LES BABACOOLS

Mit 19 Jahren ist man laut, ungestüm, voller Tatendrang und Spielfreude ? wie die Babacools auf ihrem neuen Album „Son Maldito“ zeigen. Mit 19 hat man aber auch bereits einschneidende Entwicklungen hinter sich ? wie die Babacools ebenfalls auf „Son Maldito“ beweisen. In den knapp zwei Jahrzehnten, in denen sich die Babacools aufmachten, der Republik von München aus ihre Musik zu eröffnen, entwickelte die Band aus vielen Musikstilen ihren unverkennbaren Babacools-Sound, dessen Perfektionierung nun im vorliegenden Album sicht- und hörbar wird. Energetisch, partytauglich, heiß, groovy, sexy, funky sind die Adjektive, die man mit den Babacools verbindet, für eine Kategorisierung müsste man das Genre „Latin-Reggae-Urban“ erfinden.

Die Freude an der Musik, an ihrer Musik, lässt sich alleine schon am Alter der Band ablesen. 19 Jahre Tourleben, Arbeit im Studio, ungezählte Konzerte, eigene Clubveranstaltungen ? das geht nur mit viel Disziplin und gegenseitigem Verständnis, vor allem aber mit Leidenschaft, Hingabe und Begeisterung. Alle Bandmitglieder sind ausgebildete Musiker mit einer Vorliebe für ganz unterschiedliche Musiken. Als Babacools mischen sie daraus ein Best Of für Ohr und Tanzbein. Aus der Feder der Babacools entstammen Filmmusiken, Gospel-Chor-Projekte, Caramelo rockt mit „Raggabund“ die deutschen Dancehalls und Lobstar beerbte Superstar Gentleman einst als MC des Hamburger Sound Systems „Silly Walks“. All diese Einflüsse kulminieren auf „Son Maldito“ in einem Crossover der ganz besonderen Art, wobei der Fokus, trotz aller Anleihen aus anderen Genres, auf Latin Sounds und karibischer Musik liegt. Geographisch betrachtet kann man das neueste Werk als eine Reise betrachten, die von Miami über Mexiko und Venezuela, weiter nach Kolumbien und von dort nach Jamaika und Cuba führt, musikalisch wird an den Stationen Latin, Reggae, Funk, R’n’B, Pop, Soul, Rock und selbst Jazz Halt gemacht. Dennoch ist „Son Maldito“ homogen wie noch kein Babacools-Album davor, Pop-Soul-Baladen gesellen sich zu Afro-Klängen, HipHop mischt sich mit Reggae, Rock-Gitarren spielen den Funk, treibende Percussion-Grooves und knackige Hornlines lassen unwiderstehlichen Salsa entstehen ? alles in perfekter Harmonie.

Dafür nahmen sich die Babacools viel Zeit. Rund zwei Jahre tüftelte man im eigenen Studio, bis „Son Maldito“ den hohen Ansprüchen der Musiker genügte. Der Experte hört es, der Fan spürt es. Im Bauch und in den Beinen. Denn neben musikalischen Finessen stehen die Babacools nach wie vor auch für Ausgelassenheit und Party. Bekannt für ihr mannigfaltiges soziales Engagement und beißende Sozialkritik, widmen sie sich auch den heiteren Seiten des Lebens. Die spanischen und englischen Texte handeln von Liebe, Beziehungen, vermitteln Spaß, Hoffnung, sind in ihrer Ausgefeiltheit aber weit von der Belanglosigkeit entfernt. Im Gegenteil. Selbst gesellschaftliche Themen wie der herrschende Schlankheitswahn werden aufgegriffen, jedoch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger vermittelt, sondern – bei allem gebotenen Ernst – in positive Handlungsempfehlungen verpackt.

Wobei die zwingendste Handlungsempfehlung für „Son Maldito“ eigentlich nur lauten kann: Genießen, abgehen, tanzen!

Treibhaus
Angerzellgasse 8, am Volksgarten, 6020 Innsbruck
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