Do, 3. Mai 2012
MAX PROSA
Max Prosa ist zurück in der Zukunft! Wo er auch spielt, hat er einen ganz starken Auftritt. Ein junger Typ mit Gitarre auf der Bühne: Dylaneske Pose, Cohensche Intensität und unter dem Wuschelhaar den Trotzkopf eines Rio Reisers. Er kommt daher mit deutschen Texten. Unverwechselbar und etwas surreal. Kleine Geschichten mit großen Sätzen. Und die tönt er in einer eigenen, starken Stimme. Max Prosas Musik hat viele Einflüsse: die großen Songwriter wird er lächelnd nennen. Und er kennt sie alle, die alten Chansons wie auch die neuen Songs, die von der gebrochenen Sorte. Auf der Bühne jedoch, da steht er als wäre sie schon immer sein Zuhause.
Wo er her kommt? Hier und da aus Berlin. Den Kudamm runter und dann rechts ab. An seine Mutter kann er sich gut erinnern, die Väter wechselten. Als Knirps sollte er Konzertgitarre lernen, er tauschte sie früh gegen eine elektrische, eine alte Telecaster, was sonst. Er schloss sich Berliner Untergrundbands an, nur um in einer Gang zu sein, aber das Mikro hielt er fest in der Hand. So packte ihn die Einsamkeit aller Sänger, er wurde zum Einzelgänger. Schule langweilte, er brachte das schnell hinter sich, machte Abi mit 17.
Sofort danach ging er klassisch on the road, trampte nach England, war blinder Passagier. In Liverpool versuchte er als Leichtmatrose anzuheuern, ein verdammter Kutter brachte ihn nach Dublin. Das war die Schule, nach der er sich immer sehnte: Abgebrannt in einer lausigen Pension mit einem Blatt und Stift und einer Flasche Whiskey auf dem Bett hocken, hoffen, dass die Muse kommt. Und abends in den Straßen von Dublin Dylan- und Tom-Waits-Songs singen. Die Miete, eine warme Mahlzeit und die Drinks sprangen dabei raus. Das und der dicke Schädel am Morgen waren wie ein Erweckungsmoment. Max wachte auf als Singer-Songwriter. Wer hatte bloß diesen Plan, Physik zu studieren? Das war ein Anderer, es war Vergangenheit.
Max Prosa flog zurück nach Deutschland und tauchte in die Musikerszene in Berlin, Erfurt und Hamburg ein. Nach ungezählten Gigs in den Städten nahm er Demos mit Swen Meyer auf. Und plötzlich hatte er Spaß an Schule: er besuchte den Popkurs in Hamburg und begeisterte an der Popakademie Mannheim den Präsidenten Hubert Wandjo. Die Dinge kamen ins Laufen und die Demos zu Ingo Heinzmann von Universal Publishing. Heute ist Max Prosa Teil des freien Künstlernetzwerks Zughafen, dem Management von Clueso, Ryo, Norman Sinn u. a.
Und meist sind eine handvoll gute Freunde dabei, wenn Max Prosa auftritt. Manchmal spielt jemand Hackbrett, manchmal Glockenspiel; E-Gitarre, Schlagzeug und Klavier, was halt so da steht. Es ist Musik! Wer sie macht, hat keine Frage nach dem Stil. Nenn es Folkrock, nenn es New-Chanson, nenne es Pop-Rock-Art. Alles ist im Fluss, alles verändert sich ständig. Max Prosa aber singt und erzählt seine Geschichten voller Hingabe; er zieht das Publikum in seinen Bann und nimmt es mit auf die Reise – wohltuende Seelenreise: Max Prosa ist Singer-Songwriter.